Von der Straße in die Herzen

16:06

"Macht das bloß nicht, die Straßenhunde sind doch alle gestört!"


Die Zeit in der Ausbildung war für mich anstrengend, zeitraubend, aufregend, neu und doch irgendwie leer. Denn mir fehlte etwas, ein ganz entscheidender Teil meines Lebens: ein Hund.
Ich hatte immer einen Hund, bin mit dem besten Hund der Welt aufgewachsen. Dieser Hund war unser Schicksal, mein Onkel wollte sie nicht mehr, war sie doch so groß geworden und brauchte viel Zeit, die er ihr nicht geben wollte.
Ich wollte. Jeden Tag ihres in meinen Augen natürlich viel zu kurzen Lebens. Nach 14 Jahren mussten wir loslassen, viel zu schnell, viel zu plötzlich und ich vermisse sie noch immer jeden Tag.
Aber schon einige Zeit bevor Ronja über die Regenbrücke ging legten wir uns eine Berner-Sennen-Hündin zu, die ebenfalls ein fester Bestandteil meines Lebens wurde.
Nachdem ich auszog, war meine Zeit mit Hundin deutlich weniger geworden, weniger als mir lieb war. Und als ich dann mit der Ausbildung fertig war, wuchs der Gedanke immer schneller und er wurde mit der zeit auch immer lauter: Ich will wieder einen Hund.

Mein Freund und ich haben dann lange diskutiert. Pro und Contra Listen geführt, die Finanzierung durchgesprochen und überlegt woher. Wir haben uns dann entschieden, einem Hund ein Zuhause zu geben, der unbedingt eines braucht. Denn sein wir mal ehrlich, die süßen kleinen Welpen vom Züchter finden immer ein Zuhause, während heimische und ausländische Tierheime voll mit liebenswerten Fellnasen sind, die es nicht verdient haben dort ihr Dasein fristen zu müssen.
Als wir das erste Mal unseren Gedanken äußerdem trafen wir auf so viel Gegenwehr. Straßenhund sind doch alle gestört, bissig, machen nur Dummheiten. Mit denen könnte man doch nie glücklich werden.

Nala lebt nun seit etwa einem halben Jahr bei uns. Sie kommt aus Ungarn und war dort schon in einer Tötungsstation. Sie wurde dann von der Animal Help Stiftung gerettet und von dort in eine Pfelgestelle nach Deutschland vermittelt. Wir haben sie auf der Website eines hiesigen Tierheims gesehen, dass mit der Pflegestelle kooperiert und die Hunde, die sich aktuell in der Pfelegestelle befinden auf der Website vorstellt. So richtig vorstellen, konnten wir uns das mit ihr anfangs jedoch nicht, da sie auf den Bildern deutlich größer wirkte und wir mit unserem Vermieter die Absprache getroffen hatten, dass ein kleiner Hund bei uns einziehen würde.

Trotzdem vereinbarten wir einen Termin und das war auch gut so, denn es war wirklich Liebe auf den ersten Blick, ja so etwas gibt es wirklich. Wir haben Nala dann einige Male besucht und waren mit ihr Gassi, um zu schauen ob die Chemie stimmt und nun lebt sie eben seit Dezember 2015 bei uns und sie bestärkt uns jeden Tag in dem Gedanken, dass es eine der besten Entscheidungen unseres Lebens war sie zu uns zu nehmen.
Sie ist mittlerweile, bei Familie, Freunden, Verwandten, Bekannten und Nachbarn super beliebt und keiner spricht mehr über die einstigen Vorurteile, denn Nala hat sich den Platz in den Herzen gesichert und bewiesen, dass auch Straßenhunde ein Recht auf ein schönes Zuhause und ein tolles Leben haben und jeden Tag so viel zurück geben.



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10 Kommentare

  1. Wahnsinnig schön geschrieben! Es ist so toll, wie ein Tier das Leben verändern kann. Sehr süß die kleine Nala!
    Liebe Grüße,
    Anita
    www.anischu.com

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  2. Ohh mein Goooott *o*
    Nala ist ja zuckersüß!
    Ich habe hier einen schnuckeligen Cocker Spaniel namens Nuka und ich könnte mir auch gar nicht mehr vorstellen ohne ihn zu sein. Hunde sind einfach saucool! ♡
    Schön, dass sie nun bei euch ist und mit der Geschichte dahinter ist es natürlich nochmal schöner! <3
    Danke, dass es Menschen, wie euch gibt, die so ein Herzchen retten!

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  3. Was für ein toller Text. Finde ich wirklich klasse, dass ihr euch für keinen Hund vom Züchter entschieden habt. Über die Tötungsstationen in Ungarn hat man ja schon einiges gehört und jedes Mal läuft es einem kalt den Rücken runter.
    Freue mich sehr dass Nala bei euch ein sicheres Zuhause gefunden hat. Sehr süße Bilder! :)
    Liebe Grüße
    Larissa

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  4. Wundervoll geschrieben und wie schön das der Hund bei euch ein schönes Zuhause gefunden hat :)
    Liebe Grüße, Mona

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  5. ich finde es so schade.
    das aber auch die gegenposition.
    ich bin auf einem Bauernhof aufgewaschen, alle (!) meine Hunde und katzen von damals waren Straßen Tiere und persönlich finde ich einen gang ins Tierheim mehr als essentiell.
    gleichzeitig habe ich mich jetzt für eine rassenkatgze entschieden und finde die gegenposition genauso anstrengend. sich erklären zu müssen wieso man eine rassenkatze hat zwischen all den Tieren die man aufgenommen hat die kein zuhause hatten.
    letzten endes soll jedes Tier und Lebewesen so viel liebe bekommen wie es braucht :D

    alles Liebe deine AMELY ROSE

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  6. Wie süß! Was für eine rührende Geschichte! Ich finde es wundervoll, dass es Menschen wie dich gibt die nicht nur an die kleinen süßen Babys denken sondern auch an die etwas älteren Tiere mit vielleicht bisher mehr Pech im Leben! Wir haben unseren schwarzen Kater (wurde auch 14 Jahre alt, wie dein Hund, hat davon aber "nur" 8 Jahre bei uns verbracht) aus einem Tierheim geholt, der hat knapp die Hälfte seines Lebens auf der Straße gelebt, bis er einer Familie zugelaufen kam, die ihn vorerst aufgenommen, dann aber doch ins Tierheim gebracht haben. Ich hätte unseren Joschi nie wieder hergeben wollen! <3 Er war ganz besonders, hat sich als einziger mit allen anderen Katzen von uns verstanden und wurde zum besten Freund. :)

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  7. Richtig süße und rührende Geschichte. Ich finds richtig schön von dir!

    Alles Liebe,
    Lara

    www.lara-ira.de

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  8. Ein richtig süßer Hund, ich finde es auch immer schön wenn ein Tier ein liebes Zuhause bekommt. Ich finde es deshalb richtig toll von dir.
    Liebe Grüße Michelle von beautifulfairy

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  9. Schöne Geschichte! :)
    Ich bin immer dafür, Tieren, die es dringend brauchen, ein neues zu Hause zu geben, wo sie geliebt und umsorgt werden. Wir haben erst letztes Jahr eine Katze "in letzter Minute" vor dem Verhungern gerettet :)

    Liebe Grüße,
    Lea von Lea on Tour

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